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"Yachts & Yachting" über Segelurlaub bei Wildwind: ein wahres Strand-Mekka

Vom Doppeltrapez-Kat bis zum foilenden Laser – Georgie Corlett-Pitt hat eine Adrenalin-Überdosis-Woche bei Wildwind verbracht. Erschienen in der Zeitschrift „Yachts & Yachting“ – übersetzt aus dem Englischen.

Dieser Artikel erschien in der Augustausgabe 2017 von "Yachts & Yachting"

Vassiliki auf der griechischen Insel Lefkas ist eine weltberühmte Segler-Destination. Das verdankt der Ort dem zuverlässigen lokalen Cross-Shore-Wind, der meistens am Nachmittag weht. Seit 30 Jahren profitiert Wildwind von seiner erstklassigen Lage am Strand mitten in diesem Wassersport-Mekka.

Wildwind wurde 1987 von Simon Morgan gegründet und nennt heute eine Flotte von 70 Katamaranen und Jollen sein Eigen. Das Zentrum hat sich stark entwickelt seit seinem ersten Jahr, als vier Hobie Cats nur eine Handvoll Gäste anlockten, die es mit unbefestigten Straßen aufnehmen mussten, um überhaupt dort anzukommen. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass es heute etwas professioneller zugeht, allerdings läuft es immer noch sehr entspannt.

Zwei Stunden nach der Landung am Flughafen Preveza saß ich schon auf einem Laser, nachdem wir willkommen geheißen und in unser gemütliches Hotelzimmer einquartiert worden waren, das kaum einen Steinwurf vom Strand entfernt lag. Es war nicht nur einfach toll, am Ankunftstag zu segeln – dafür lohnte sich der frühe Abflug ab Gatwick –, es war auch ein Spaß, wie ich ihn selten erlebt habe. Ich surfte über die Wellen, die sich weiter draußen in der Bucht zu bilden begannen, roch den Duft der Olivenhaine und Zypressen, den der Wind den Berg herunterbrachte, während der Wind sich auf ungefähr 20 Knoten steigerte. Welche Wonne! Welch eine Art, den Urlaub zu beginnen.

Kats und mehr

Wildwind steht seit 30 Jahren in Vassiliki im Mittelpunkt des Geschehens.

Später am selben Abend trafen wir bei einem traditionellen griechischen Essen, dem Welcome Dinner, auf die anderen Gäste. Neben Briten gab es auch Belgier, Niederländer und Deutsche und sogar Gäste aus Australien. Mehrere waren Wildwind-Fans, die zum zweiten, dritten, vierten Mal da waren, oder, in einem Fall, die 50. Woche.

Mich erstaunte die große Bandbreite von Erwartungen. Wildwind war für mich immer gleichbedeutend mit Katamaran-Segeln, aber es gibt dort auch ausreichend Versuchungen für Jollensegler, Leute, sich weiterbilden wollen oder sogar Anfänger, die das Segeln zum ersten Mal ausprobieren wollen.

Der Vormittag ist in Vassiliki ideal für diejenigen, die etwas Neues lernen oder Vorhandenes auffrischen wollen. Es weht ein leichter auflandiger Wind bis zur Mittagszeit. Es gibt Anfängerkurse mit der Möglichkeit, ein RYA-Zertifikat zu erwerben, und für die erfahreneren Segler gibt es eine Reihe von Kurseinheiten, aufgeteilt in Jollen- und Katamaran-Gruppen. Es gibt keine feste Struktur und jeder Gast kann in den Kursen kommen und gehen wie er will.

Dass diese Struktur funktioniert, ist dem Strandteam zu verdanken, das sich am Anfang die Zeit nimmt, etwas über die Fähigkeiten und die Ziele jedes Gastes herauszufinden und das Kursprogramm daraufhin maßschneidert und nach Bedarf im Lauf der Woche abwandelt. Ich nahm an einer Reihe von Theorieeinheiten teil, vom Trimm über Starttaktik bis zur Trapeztechnik, denen jeweils eine Einheit auf dem Wasser folgte, so dass wir die Theorie in die Praxis umsetzen konnten. In der Hochsaison hat das Team 25 Angestellte, alle hochqualifizierte Segler, viele von ihnen erfahrene Regattahasen auf hohem Niveau. Irgendjemand steht immer bereit, um Ratschläge zu geben, beim Bootsaufbau zu helfen oder für eine Einzelstunde mit an Bord zu springen.

Sie verbringen auch viel Zeit damit, Fragen zum Wind und wann er wohl kommt, zu beantworten. Das ist die große Frage. Der Nachmittags-Cross-Shore, lokal auch als „Eric“ bekannt, erreicht regelmäßig 20 bis 30 Knoten – manchmal mehr (wenn das passiert, können Surf-Fans nach nebenan zum Club Vass gehen und sich ein Brett schnappen). Perfekte Bedingungen, um auf dem Boot der Wahl durch die Bucht zu heizen, in dem Wissen, dass das Wasser warm und Sicherheitsboote, die im Notfall helfen, nie weit weg sind. Dann bietet das Strandteam auch Joyrides auf temperamentvollen Jollen und Kats an, bei denen nervöse oder noch nicht so erfahrene Segler den Nervenkitzel bei Starkwind im Trapez erleben können.

In Großbritannien gibt es häufig einen Punkt auf der Beaufort-Skala, an dem der Regattaleiter anfängt, besorgt zu gucken und die Boote sich wieder Richtung Strand wenden. Nicht bei Wildwind. Dank guter Ausrüstung und großer Erfahrung kommt das Team mit starkem Wind gut zurecht und ermöglicht es Seglern aller Niveaus, über ihre Grenzen zu gehen.

Über die Grenzen

Das Zentrum wurde 1987 gegründet und hat inzwischen 70 Kats, Laser – traditionell und mit Foils – und vieles mehr.

An einem solchen Nachmittag beschlossen mein Mann und ich, uns einen F18 Hobie Tiger zu schnappen. Wir sind beide sehr erfahrene Jollensegler, aber weit davon entfernt, Kat-Experten zu sein, und unser erklärtes Ziel für die Woche war es gewesen, mit den zwei Rümpfen zurande zu kommen. Doppeltrapez war ebenfalls neu für uns. Ich kann nur sagen, dass es wahnsinnig Spaß gemacht hat und wir sehr schnell unterwegs waren – nachdem wir einmal kapiert hatten, dass wir das Ding nicht segeln durften wie eine Jolle.

Am nächsten Tag wählten wir etwas, was mehr in unserer Komfortzone lag; soll heißen, wenigstens nahmen wir uns eine Jolle (einen Laser) – aber mit der Herausforderung der Foils. Es war harte Arbeit, das große Segel zu pumpen, und es gab ein paar heftige Crashs zurück aufs Wasser, aber das simple Set-up der Foils sorgte dafür, dass wir bald abwechselnd über die Bucht flogen.

 
Wildwind ist bekannt für Katsegeln der Superlative.

Für den Rest der Woche versuchten wir mal dies, mal das, von der RS100 bis zum Hobie F1 und sogar den 49er. An einem windigen Nachmittag erreichten wir raumschots 17 Knoten mit einer RS200, deren Rumpf kaum noch das Wasser berührte – einfach hammermäßiges Segeln. Die Woche endete mit einer Mini-Regatta, bei der die vorderen Plätze heiß umkämpft waren.

Zurück am Strand versuchte ich es mit ein paar Alternativaktivitäten, um das Adrenalin wieder auf Normallevel zu bekommen (nicht, dass ich mich beschweren wollte...). Ganz oben auf meiner Liste stand das Healthy Options-Programm; Yoga, Pilates, Meditation und Fitness-Workshops werden angeboten, alle von ausgezeichneten Lehrern. Es gibt auch geführte Gesundheitsspaziergänge. Mountainbikes und SUP-Boards stehen ebenfalls zur Verfügung, Tauchen und Meeresadventures können arrangiert werden.

Obwohl unsere 15 Monate alte Tochter ein wenig zu jung war, um am Wildwind-Kinderprogramm teilzunehmen (von 7-17 Jahre), wurde sie in der Kinderkrippe im benachbarten Club Vass, mit dem Wildwind eine gute Beziehung pflegt, ausgezeichnet betreut. Die Unterkünfte sind größtenteils einfach nur Hotelzimmer; es gibt aber auch einige neu renovierte Studios für Selbstversorger. Wir wohnten direkt bei Wildwind in dem familiengeführten Melas-Hotel, wo einfache, aber gemütliche Zimmer auf einen Pool mit Sonnenliegen und eine Flut duftender Blumen schauen. Wildwinds Beach Bar und die angrenzende Liegewiese sind perfekt zum Faulenzen nach dem Essen oder für ein Bier nach dem Segeln.

An drei Abenden gibt es zusätzliches Programm. Neben dem Welcome Dinner gibt es das legendäre Wildwind Barbecue – gefolgt von Livemusik-Darbietungen diverser Segellehrer; an diesen Abenden ist die Beach Bar definitiv der Ort der Wahl – und die etwas ruhigere Cocktailnacht am Pool später in der Woche. An den übrigen Abenden wanderten wir ins Dorf, wo es direkt am Hafen Restaurants und auch eine Handvoll Läden gibt.

 

Die nächsten 30 Jahre

Teilnahme am Theorieunterricht zum Thema Trimm und Regattataktik (Foto: Georgie Corlette-Pitt).

Zum Zeitpunkt unseres Besuches bereitete Wildwind sich auf die Feierlichkeiten zum 30. Jubiläum vor, zu dem es auch ein Festival geben sollte, das auch das Dorf Vassiliki mit einbezog. Es hörte sich vielversprechend ab.

Und was steht bei Wildwind in den nächsten 30 Jahren an? Die Antwort: dasselbe wie bisher. Viel gibt es nicht zu verbessern, mit einer malerischen, absolut windsicheren Lage und einer großartigen Flotte. Am unschlagbarsten ist vielleicht die entspannte Atmosphäre, die den ganzen Urlaub durchdringt – bedingt durch ein erfahrenes, freundliches Team, das einem ehrlich das Gefühl gibt, mit Leib und Seele dafür zu arbeiten, dass die Gäste alles aus dem Urlaub herausholen, auf dem Wasser wie an Land.